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Sicherheitslösungen zwischen Schutz und Zensur

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Meinung

Für Content Security und Content Filtering existiert außerhalb der Webwelt eine Analogie, die vor allem von Software-Anbietern gern zur Erläuterung ihrer Produkte herangezogen wird: Der Sicherheits-Check für Passagier und Gepäck am Flughafen.

Bevor jemand ein Flugzeug betritt, wird sein Gepäck durchleuchtet und er selbst nach Waffen durchsucht. Bei dieser "Inhaltskontrolle" handelt es sich um einen tiefen Eingriff in die Privatsphäre, den aber die überwiegende Zahl aller Flugreisenden klaglos akzeptiert. Der Check selbst wiederum erhöht das Vertrauen ins Verkehrsmittel Flugzeug. 

Die positive Haltung zu den Airline-Kontrollen wirft scheinbar auch auf auch den Einsatz von Content-Filtern ein positives Licht. Es gibt jedoch charakteristische Unterschiede zwischen beiden Sicherheits-Instrumenten:
 

  • Beim Airport-Check ist jedem verständlich, warum die Kontrolle stattfindet. Das Ziel, einen sicheren, von Terroristen oder explosiven Substanzen ungefährdeten Flug zu garantieren, deckt sich mit dem Interesse der Reisenden. Bei Content-Filtern im Netz trifft oft beides nicht zu.
  • Am Flughafen ist von vornherein klar, wonach gesucht wir und wonach nicht. Der "Playboy" im Koffer interessiert die Kontrolleure in der Regel ebenso wenig wie ein Stapel Liebesbriefe oder ein Satz Verträge, über den noch nichts bekannt werden darf. Die Content-Scanner im Netz durchsuchen demgegenüber gerade sensibles Material ohne Differenzierungen.
  • Dinge, die auf dem Bildschirm des Koffer-Scanners sichtbar werden, haben in der Regel nichts Kompromittierendes. Die Mail-Scanner analysieren auch Material, das von außen kommt - und wissen Sie, welcher Witzbold Ihnen in den nächsten Tagen welche Mail zukommen lassen wird?
  • Den Sicherheitskräften dürfen Professionalität, Fairnis sowie ein akzeptabler und begrenzter Auftrag zugerechnet werden. Sie sind somit selbst vertrauenswürdig. Das gilt nicht automatisch für jeden Administrator.
  • Technische Unzulänglichkeiten - frühe Röntgengeräte erkannten zum Beispiel englischen Christmas-Pudding als Plastiksprengstoff - sind selten geworden. Bei den Netz-Content-Scannern sieht es nicht so gut aus.
  • Sollte es zu Missverständnissen kommen, ist der Beschwerdeweg klar. Der Umfang berechtigter Sanktionen ist vorstellbar. Unternehmens-Policies für E-Mail-Kommunikation und Web-Benutzung sind dagegen selten. 
  • Die Kontrolle ist unpersönlich und für alle Fluggäste gleich. Der Inhalt des Gepäcks wird nicht dazu herangezogen, ein Profil des Fluggastes zu erstellen. Können Sie Ihrem Arbeitgeber oder Provider auch so weit trauen?

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All diese Merkmale führen dazu, dass die Passagiere dem Security-Verfahren vertrauen und es als Service betrachten. Content Scanner verdienen das gleiche Vertrauen nur, wenn Sie als Service-Tools installiert sind.