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Sicherheitslösungen zwischen Schutz und Zensur

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Content-Zensur gegen Websites 

Content-Zensur gegen Websites wird im öffentlichen Raum am häufigsten aus Jugendschutz-Gründen oder aus menschenrechtlichen Überlegungen verlangt. Privatanwender denken ebenfalls oft an Jugendschutz, Firmen wollen das Verhalten ihrer Mitarbeiter beeinflussen. 

Der Grund für die Entwicklung von Content-Zensur-Einrichtungen liegt darin, dass die Abwehr von Veröffentlichungen aufgrund der Internationalität und kulturellen Vielfalt des World Wide Webs und aufgrund der technischen Struktur des Internets nur auf der Empfängerseite erfolgen kann, und zwar an der Grenze zum Arbeitsterminal des Anwenders oder am Übergang zu einem privaten Netz. 

Die Zensurmechanismen selbst werfen allerdings neue Probleme auf: 
 

  • Rein technische Filter, die auf Sprach- oder Bildanalyse basieren, arbeiten ähnlich wie die Rechtschreib- und Grammatikkontrolle in Textverarbeitungssystemen und versagen entsprechend oft. 

  • Die Hersteller begegnen diesem Phänomen mit dem Einbau immer neuer "Intelligenz" und senken damit die Fehlerrate, machen es dem Anwender damit aber um so schwerer, ein Versagen des Systems als solches zu erkennen. 
  • Bei Filtern, denen redigierte Listen "guter" und "böser" Sites zugrunde liegen, muss der Anwender ihm unbekannten Zensoren vertrauen, denn die Hersteller legen die Listen aufgrund ihrer kommerziellen Interessennicht offen. Auch hier treten wieder kulturell bedingte Unstimmigkeiten auf. 
  • Der Umgang mit einem gefilterten Web läuft dem Aufbaueines Sicherheitsbewusstseins und der Fähigkeit zu einem souveränen Umgang mit dem Medium ebenso entgegen wie der Chance, mit dem Web den interkulturellen Dialog zu fördern. 


Grundsätzlich besteht ein Konflikt zwischen dem Wunsch, auf nationalen Werten und Gesetzen beruhende Schutzpflichten in einem Medium durchzusetzen, das keine politischen Grenzen kennt.

Aus technischen Gründen sind Zensur-Mechanismen zurZeit der einzige erfolgversprechende Weg, diese Interessen durchzusetzen, wobei die prinzipielle Unzulänglichkeit der Filter eine menschliche Überwachung der Systeme notwendig macht. 

Fraglich ist dann allerdings, wer die Bewertungen einzelner Angebote im Web durchführen soll - und ob dies angesichts der Größe des Webs überhaupt möglich ist. Außerdem gibt es bisher kaum schlüssige, weltweit gültige Schadensersatz-Regelungen fürden Fall, dass ein Web-Anbieter durch eine fälschliche Klassifizierung wirtschaftlich oder persönlich geschädigt wird. 

Content-Zensur gegen Web-Angebote ist somit ebenso problematisch und gefährlich wie die Web-Inhalte selbst. 

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